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Donnerstag, 23. Oktober 2014

in den Strassen von Lissabon

Nun haben wir mittlerweile den dritten Tag in Lissabon. Meine Beine machen sich doch so langsam bemerkbar. Dies liegt auch hauptsächlich an meiner Schuhwahl. Wer hügelige Landschaften nicht gewohnt ist und Die Stadt zu Fuß erkunden möchte, ist mit Absatzschuhen, scheuernden Ballerinas und Plastik-FlipFlops schlecht beraten. Ich habe alles ausprobiert und meine Füße haben mir mittlerweile den Krieg erklärt. Also bin ich gestern Abend zu bequemen flachen Turnschuhen übergegangen.
Generell habe ich Lissabon schlecht eingeschätzt. Ich hätte die Stadt viel größer vermutet. Umso überraschter waren wir, als uns bewusst wurde, dass wir uns schon zwei Stadtteile weiterbefanden während wir uns auf der Suche nach einer bestimmten Sehenswürdigkeit befanden.
Aus diesem Grund ist auch eine gute Stadtkarte nur bedingt hilfreich. Viele kleine Gassen sind namentlich nicht bzw. überhaupt nicht eingetragen. Die vielen Hügel, Treppen und verschlungenen Gassen machen einen Spaziergang zu einem kleinen Abenteuer. Da aber wie schon erwähnt Lissabon auf der Fläche gesehen nicht sehr weit auseinander gezogen ist, landet man irgendwann immer wieder an größeren Sehenswürdigkeiten oder schönen Aussichtspunkten, von denen aus eine weitere Orientierung gut möglich ist.
Ein Verlaufen ist also dauerhaft ausgeschlossen. Man kann auch getrost die Karte zu Hause lassen und stößt auf diesem Wege häufiger auf interessante Dinge, fernab des Tourismuses. Nur gezielt etwas finden ist für den ortsfremden eine echte Herausforderung.
So fanden wir nur durch Zufall ein kleines mosambikisches Restaurant. Zwar hatte ich im Reiseführer davon gelesen, die Suche aber schnell aufgegeben. Dann entdeckten wir die Beco da Farinha als wir vom Castelo São Jorges aus (übrigens die 8,50€ schon allein wegen der Aussichtwert durchaus wert) die Straße, welche um die Burg herum führt, entlang schlenderten. In dieser kleinen Gasse hängen Fotografien der Britin Camilla Watson. Die Aufnahmen zeigen die älteren Bewohner der Gegend und zeigen eine Facette von Lissabon, in welche man als Aussenstehender normalerweise keinen Einblick hat.
Am Ende der Gasse entdeckten wir kleine unscheinbare Tische und ein selbstgemaltes Schild: Cantinho do Aziz. Also doch noch gefunden. Es gibt eine kleine übersichtliche Karte mit fairen Preisen. Bis 16 Uhr gibt es einige Gerichte sogar als Mittagsangebot für 4,99 bzw. 5,99€. Dafür gibt es nicht nur das Gericht, sondern noch ein Getränk nach Wahl, ein Stück Obst zum Dessert und ein Espresso dazu. Das Essen ist schlicht, aber sehr lecker. Alles in allem sehr empfehlenswert.
Der Espresso und allgemein der Kaffee ist dann noch einmal eine Geschichte für sich. Bis dahin...


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