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Mittwoch, 10. Juni 2015

... an Grenzen scheitern und mich daran erfreuen

Es gibt Tage, da zweifle ich an der Menschlichkeit. Der gestrige Nachmittag gehörte zu diesen Momenten dazu.
Wir waren auf dem Weg nach Sarajevo und musste an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina kehrt machen, da unsere kosovo-albanische Schülerin keine Einreisegenehmigung bekam. Der Grenzbeamte setzte sogar noch eins drauf: Wir anderen könnten ja weiterfahren, das Mädchen müsse da bleiben. Mir fehlten die Worte. Da bekommen es Regierungen in unserer heutigen Zeit nicht hin sich zu einigen. Dafür wird in Kauf genommen, dass Menschen auf der Grundlage des "falschen" Fetzen Papiers gedemütigt und ihrer Würde beraubt!
Kurzerhand disponierten wir um und fuhren nach Split, besichtigten noch im Dunkeln ein wenig die Stadt und übernachteten in der Nähe. Heute dann der Versuch den kleinen Teil Bosnien-Herzegowina an der Mittelmeerküste zu durchqueren. Die Anspannung war groß. Würden wir heute auch hier nicht durchkommen, müssten wir auch den Plan über Montenegro in den Kosovo zu fahren verwerfen.
Doch heute kam es anders. Alle Grenzbeamten waren freundlich und ließen uns ohne Beanstandung durch. 
Ich höre mich übrigens noch kurz hinter der montenegrinischen Grenze sagen: "Irgendwie geht das heute zu glatt!" Und tatsächlich. Der Haken war dann erst eine schmale Bergstraße, die sich ewig hinzog und später eine nicht ausreichend beschilderte Strecke. Und so fanden wir uns erst gegen Mitternacht in Pristina wieder. Dafür waren die Grenzbeamten sehr zuvor kommend und wir haben uns tatsächlich zum ersten Mal wirklich Willkommen geheißen gefühlt.

Um aber nochmal auf die verschlungenen und teilweise sehr schmalen Bergpfade Montenegros zurück zu kommen: Wer mutig ist und Zeit hat: Unbedingt mal entlang fahren! 
Seht selbst:









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