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Freitag, 19. Juni 2015

... im Straßenverkehr schwitzen

Der Kosovo ist wirklich schön. Nicht nur, dass die Grenzbeamten eine der wenigen waren, die sich scheinbar sogar freuten, dass wir das Land besuchten, es ist auch viel passiert seit dem Krieg.
Sicher. Wasser gibt es nicht den ganzen Tag und auch die Müllabfuhr in Prishtina ist nicht wirklich vorhanden. Aber das Umland ist toll.
Der Verkehr ist übrigens ein echtes Abenteuer und nur was für starke Nerven! Verkehrszeichen wir ein Einbahnstraßenschild ist mehr so ein Vorschlag, der nicht unbedingt Beachtung von der Bevölkerung findet. Nicht mal von der Polizei. Hab mich da angepasst. Blinken? Jaaaa... Kann man machen. Gelegentlich könnte man die anderen Verkehrsteilnehmer an seinen Vorhaben teilhaben lassen. Man muss sich hier aber zu nichts verpflichtet fühlen.
Auch die Autobahn kann Schweißperlen auf der Stirn erzeugen. Maßgeblich beteiligt sind hier folgende Fakten:
1. Fehlende Bepflanzung auf der Fahrbahntrennung, was tagsüber okay ist, aber folgenden Fakt problematisch macht...
2. Es wird mit Fernlicht gefahren.
3. Besonders bei Regen sind die Fahrbahnmarkierungen kaum zu erkennen.
Trotz allem! Ich habe überlebt!

Aber zu was ernsterem. Im Umland findet sich ein Denkmal an welchem Slobodan Milošević 1989 zur 600Jahrfeier zum Gedenken an die große Schlacht gegen die Osmanen die entscheidende Rede hielt, welche mehr oder weniger schon die Kriege der 90er ankündigte. Übersetzt steht auf diesem Turm soviel wie: Wo ein Serbe ist, ist auch Serbien. Ein solches Denkmal geduldet im Kosovo lässt mich fragen, ob die Kosovaren besonders nachsichtig sind oder einen weiteren Konflikt vermeiden möchten. Sowohl als auch. Ich bewundere die Hinnahme, wo sich doch das kosovarische Volk nichts weiter als Freiheit und Autonomie wünscht.
Ganz nebenbei ist die Aussicht vom Turm umwerfend.












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