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Montag, 1. August 2011

... bin ich trinken.

Nun die spannende Geschichte zum gestrigen Abend. Im Laufe des Tages hatten wir uns entschieden eine weitere Nacht in Takayama zu bleiben. Irgendwann stuermte am Nachmittag eine Fussballmannschaft kleiner Jungs die Herberge. Nachdem diese im Bett waren, hielten es die Trainer und Betreuer fuer ratsam die ganze Sache mit einem Sapporo Bier zu begiessen. Nachdem genug Mut angetrunken war, wurde erst Dani angesprochen, woher sie kaeme. Die zweite Frage war dann, warum sie nicht blond sein, wenn sie denn aus Deutschland sei. Als naechstes entschieden sie uns zum Trinken einzuladen. Gluecklicherweise war auch ein junger Japaner zu Gast der hervorragend Englisch sprach und fuer uns uebersetzte. Was soll ich sagen? Wir haben unglaublich viel gelacht und der Humor der Japaner deckt sich halbwegs mit dem der Deutschen... Viel Ironie :)
Was mich gestern ueberrascht hat, war der offene Umgang mit Fukushima. Wir haetten uns selbst nie getraut nach der Thematik zu fragen, statt dessen wurden wir unabhaengig voneinander von zwei anderen Gaesten daraufhin angesprochen. Der erste wies uns daraufhin Strom zu sparen, aufgrund des Unfalls in Fukushima. Allerdings ist Strom sparen nicht unbedingt ueblich hier und wirkt eher halbherzig, dafuer lassen Japaner keinen Muell liegen und ich betone GAR KEINEN. Wir haben uns schon gewundert, da es hier nirgends Muelleimer in der Oeffentlichkeit gibt. Wir wurden dann aufgeklaert, dass alle ihren Dreck mit nach Hause nehmen und dort entsorgen. Einzige Ausnahme ist Tokyo. Da laeuft es nicht ganz so vorbildlich. (Aber wir sind da ja kein Stueck besser) Dennoch sind die Waelder ein echter Genuss. Die Natuerlichkeit ist umwerfend und die Muecken genauso nervig. Wir wurden dann auch wie gesagt noch ein zweites Mal auf die Atomkatastrophe angesprochen. Einerseits schienen wir Kyo (er war auch unser Uebersetzer gestern abend) beeindruckt zu haben und er freute sich, dass wir trotzdem gekommen sind, waehrend fast alle anderen fluchtartig das Land verlassen haben. Auf der anderen Seite zeigte er grosses Interesse daran, wie wir Strom gewinnen, besonders was alternative Energien betrifft. Scheinbar wird das Bewusstsein zumindest bei der juengeren Bevoelkerung hier groesser, was Atomenergie betrifft.
Wir sind gespannt, ob wir noch oefters mit dem Thema von Seiten der Japaner konfrontiert werden.

Und hier jetzt noch Bilder aus Takyama, wo wir in einem kleinen Tempel mit integrierter Juegndherberge geschlafen haben. Takayama selbst ist eine historische Stadt und wird auch Klein Kyoto genannt. Uebrigens befand sich hinterm Haus auch ein Friedhof.

Schwein bereitet sich aufs Schlafen vor


Friedhof

Schwein entdeckt Gluecksquelle

Viele Sorubobos (Gluecksbringer)

Buddas

In unserer Herberge

2 Kommentare:

  1. Na diesen Abend buche ich für euch erst mal als vollen Erfolg ab! Interessant, wie ein Teil der Japaner über Fukushima denkt. Aber sowas lernt man nur durch solche Abende kennen!
    Ich freue mich schon auf die nächsten Einträge hier!
    Ach ja, darf ich diesen Blog hier weiter empfehlen?
    Seid ganz lieb gegrüßt von
    Bea (die jetzt gleich ins Bettchen fällt)

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  2. Na klar kannst du das. Tu dir keinen Zwang an :)

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